Bourges 2019, 1. Internationales Unihockeyturnier in Frankreich.
Bourges, mitten in Frankreich, war der Austragungsort des ersten französischen Rollstuhl Unihockey Turnieres.
Sechs Mannschaften haben an diesem zweitägigen Turnier teilgenommen. Das Team Suisse war mit 10 Spielern, 2 Coaches und 4 Begleiter angereist.
Am ersten Tag waren fünf Spiele für das Team Suisse angesagt. Also gegen alle Gegner ein Spiel über 2x15 Minuten.
Belgien, verstärkt mit zwei holländischen Spielern, war der erste Gegner. Wir gerieten 2:0 in Rückstand, liessen uns aber nicht entmutigen und erreichten am Schluss noch ein 2:2-Unentschieden.
Das zweite Spiel gegen die Tschechen verloren wir ganz kurz vor Schluss 0:1 durch ein unnötiges «Hoher Stock»-Vergehen und dem daraus sehr schnell ausgeführten Freistoss.
Es ging Schlag auf Schlag und so mussten wir praktisch vom Mittagstisch direkt aufs Spielfeld eilen. Das war nicht die optimale Vorbereitung und wir verloren das Spiel gegen Holland mit 4:0.
Weiter ging es mit den Lokalmatadoren aus Frankreich. In Breda haben wir sie im Spiel um Platz 3 besiegt, also waren wir guter Dinge. Auch in dieser Partie fanden wir jedoch nicht zu unserem Spiel und verloren auch dieses 3:0. Als letztes warteten die «jungen Holländer», die nicht alle so jung sind. Dieses Spiel ging hin und her, am Schluss hiess es 2:2-Unentschieden. Das Highlight des Tages aber war das Tor von Fabienne. Ihr erstes Tor überhaupt im Team Suisse.
Damit waren wir nach dem ersten Spieltag auf Rang 6 als Letzter klassiert. Verloren war aber noch nichts. Die beiden Erstklassierten (Tschechien und Holland) waren direkt im Halbfinal, die anderen zwei Plätze wurden übers Kreuz ausgespielt. Als Sechster trafen wir also auf den Dritten der Vorrunde, unsere Gastgeber, die Franzosen.
Es war das erwartet harte Spiel, in dem die Franzosen wieder blockten (verboten im Unihockey) was das Zeug hielt. Diesmal waren wir aber konzentrierter und hielten voll dagegen. Benji konnte im Gewühl vor dem Tor das 1:0 erzielen. In seinem ersten Turnier nach langer Zeit wegen krankheitsbedingtem Ausfall, hat er sich dieses Tor richtiggehend erkämpft. Dabei blieb es, wir haben es geschafft und waren im Halbfinale. Damit war das Minimalziel erreicht.
Holland war unser Gegner im Halbfinale. Die Devise lautete, mit stabiler Defensive und dem Kontern zum Sieg zu kommen. Doch schon beim ersten Angriff gelang Ihnen das 1:0. Wir behielten aber die Nerven und spielten von nun an defensiv solid. Je länger das Spiel ging, desto mehr versuchten wir auch offensive Akzente zu setzen. Im letzten Angriff - 10 Sekunden vor Schluss - spielte Fabio schnell auf Stefan und dieser wiederum in die Mitte zu Mario, der den Ball irgendwie ins Netz bugsierte. 1:1 nach regulärer Spielzeit. Die Holländer geknickt, wir im Hoch. Die zehnminütige Golden-Goal-Verlängerung brachte keinen Sieger hervor, also war das Penaltyschiessen angesagt. Je fünf Schützen. Holland fing an aber Urs, unser Torhüter, hielt. Mario versenkte unseren ersten Penalty. Nachdem Holland vier Mal an Urs «The Wall» nicht vorbeikam, konnte der nächste Penalty das Spiel für uns entscheiden. Fabian liess sich keine Nervosität anmerken und versenkte den Ball eiskalt ins linke Obere Eck. Leck du mir am Tschöpli. Wer hätte das für möglich gehalten. FINALEEE.
Der Final ging über 3x20 Minuten gegen den Turnierfavorit Tschechien, die alle ihre Spiele gewonnen hatten. Die Geschichte des Finales ist dann schnell erzählt. Nach anfänglicher harter Gegenwehr liessen unsere Kräfte, nach diesen zwei sehr intensiven Tagen, allmählich nach. Am Schluss stand es standesgemäss 6:0 für die Tschechen, es hätte aber über diese lange Spielzeit auch schlimmer kommen können.
Wer hätte das gedacht, dass es dieses Jahr noch besser kommt. Der 3. Platz in Breda an den Paragames war ja schon ein Highlight. Dass wir es hier sogar bis ins Finale geschafft haben, ist ein nächster unglaublicher Moment in der Geschichte des Team Suisse. Angetrieben von unseren Coaches, die uns immer signalisierten, dass alles möglich sei, man muss nur daran glauben und dafür kämpfen, haben wir hier ein stolzes Resultat für das Schweizer Rollstuhl Unihockey erspielt.
Vielen Dank an Trainer und Betreuer, die einiges an Nerven an der Seitenlinie verbraucht haben während dieser zwei Tage.
Das nächste Turnier im Kalender ist unser Heimturnier, das Swiss Wheely Open, vom 17. – 19. April in Nottwil.
Rangliste Turnier Frankreich
1. Czech Republic
2. Team Suisse
3. Holland
4. Young Holland
5. France
6. Belgium