swiss wheely open

Wheelchair Floorball

Prag Wheel Open 2015.


Nach 2012 und 2014 nahm das Team Switzerland nun zum dritten Mal am Clubturnier in Prag teil.
Da Giorgio in letzter Minute noch ausfiel, waren wir nur mit insgesamt 7 Spielern am Start.
Stefan, Stefano und Benji vom RC Zürich, Urs, Moni und Fredy vom RC Thurgau dazu Christian vom RC St. Gallen. Plus Antonella, Alessio und Rolf als Betreuer, Kameramann, Fahrer, Fans und generelle Unterstützung.

Der Spielplan bescherte uns einen fast freien Tag am Donnerstag. Die einen nutzen dies für einen Ausflug mit der Standseilbahn auf den Aussichtsturm Petrin. Die Standseilbahn ist nicht wirklich rollstuhlgängig, was aber auch nicht erstaunt wurde sie schon im Jahre 1891 eröffnet. Aber mit ein wenig Fussgänger Unterstützung sind die Treppen und Einstiege zu meistern. Der Turm selbst hat einen Lift bei dem nicht zu breite Rollstühle reinpassen. Die zweite Gruppe rekognoszierte derweil an der Moldau die verschiedenen kulinarischen Möglichkeiten.

Am Nachmittag fanden wir uns dann in der Sporthalle ein um festzustellen dass der Spielplan wie üblich schon arg im Verzug lag. Gelegenheit für die einen ihr „vergessenes“ Trikot im Hotel zu holen.

Gegner unseres ersten und einzigen Spiels am Donnerstag, war Eskilstuna HIF aus Schweden. Den Gegner kannten wir noch nicht. Aber es war klar dass die Schweden sowieso grosser Favorit sein werden. Nach 32 Sekunden lag der Ball nach einen Freistoss schon das erste Mal in unserem Tor. Bis fast zur 10 Minute konnten wir die Schweden dann ein wenig aufhalten. Aber vor der Pause mussten wir noch zwei Tore zulassen. Die Schweden liessen Ball und Gegner auch in der zweiten Halbzeit laufen, resp. Fahren. Wir fanden nie wirklich den Zugriff auf das Spiel. Fast schon wie gewohnt an jedem Turnier brauchen wir viel zu lange um uns zurechtzufinden. In der zweiten Halbzeit mussten wir dann nochmals 5 Tore hinnehmen zum Schlussresultat von 8:0.

Am Freitag standen dann für uns 3 Gruppenspiele auf dem Programm. Das erste um 09:00 Uhr gegen das ComAp Team aus Prag. Auch da gelang uns der Start nicht optimal und wir langen nach 4 Minuten schon 2:0 zurück. In der siebten Minute konnte ein Prag Spieler den Ball nur noch im eigenen Torraum stehen abwehren, was einen Penalty zu Folge hatte. Diesmal hielten die Nerven und der Captain versenkte den Penalty. Unser erstes Tor gab uns natürlich Auftrieb.

Das Spiel wogte hin und her. In der 21. Minute, legte Benji mustergültig den Ball für Stefan auf. Der nütze den Verkehr vor dem Tor und versenkte den Ball in die untere linke Ecke. 2:2 Ausgleich. Die Tschechen nutzen jetzt ihr grosses Kader und wechselten fleissig frische Kräfte ein.

Es brauchte aber einen Zauberschuss in rechte obere Eck um Urs zum 3:2 zum Bezwingen. 4 Minuten vor Schluss prallte der Ball dann unglücklich von Benji Stuhl in unser Tor. Schlussresultat 4:2, das konnte sich sehen lassen, obwohl da vielleicht ein wenig mehr drin gelegen hätte.

Tubanten aus Holland hiess der zweite Gegner am Freitag. Obwohl der Name neu für uns, waren doch einige Gesichter aus früheren Matches gegen Holland bekannt. Also auch nicht unbedingt ein leichtes Spiel. Auch hier erwischten wir wieder einen Kaltstart. Die Holländer wie gewohnt Ballsicher mit scharfen präzisen Pässen konnten uns ein ums andere Mal ausspielen. In der 9. Minute waren wir schon 3:0 hinten. Danach rafften wir uns auf und steigerten uns. Nachdem Christian mustergültig auf Stefan auflegte ging der Schuss aber klar am Tor vorbei. Dann in der letzten Minute eine ähnliche Situation Monika passt zu Stefan, diesmal zappelt der Ball im Netz zum 1:3 Anschlusstreffer. Gleich beim darauffolgenden Bully am Mittelkreis eroberten wir den Ball und der Schuss ab der Mittellinie wir vom Torhüter knapp abgewehrt. Dass hätte nochmals spannen werden können, aber so blieb es bei dieser 3:1 Niederlage. 

Im letzten Gruppenspiel ging es gegen den Turnierveranstalter TJ Tatran STřešovice. Dort spielt auch Zdeněk Krupička mit, einer der besten und vor allem schnellsten Tschechen. Wir wussten also dass wir ihn im Auge haben mussten. Zu Beginn hatten wir alles unter Kontrolle. Nach gut 6 Minuten erschien er auf dem linken Flügel und hatte freie Schussbahn. Diese nutze er eiskalt aus und traf präzise und unhaltbar in rechte obere Eck. Danach waren wir aber im Spiel und konnten einige gute offensiv Aktionen starten. Wir hatten uns gut eingestellt auf die immer gleichen Angriffsversuche von Tatran. Je länger das Spiel dauerte desto mehr hatte man das Gefühl dass da noch was drin liegt. Stefano lenke einen Freistoss leider nur an den Pfosten. In den letzten 5 Minuten waren wir am Drücker. Fredy hat sich vors Tor geschlichen und reagierte am schnellsten auf einen Abpraller und drückte den Ball über die Linie. Ausgleich  und noch zweieinhalb Minuten zu spielen. 5 Sekunden vor Schluss noch ein Freistoss für uns von ganz hinten. Langer Ball nach vorne Stefano schiesst und verpasst um Haaresbreite den Siegtreffer.

Mit diesem Unentschieden war das Turnier dann für uns auch schon zu Ende. Leider werden die letzten Plätze nicht ausgespielt somit hatten wir am Schlusstag spielfrei.

Anstelle zu spielen besuchten wir das Einkaufzentrum Chodov das ganz in der Nähe des Hotels ist. Wenigstens war es dort angenehm kühl. Für das Spiel um Platz 3 und den Final begaben wir uns wieder in die Sporthalle. Die Temperatur dort drin wie die letzten beiden Tage knapp 40 Grad.

Im Final standen sich die beiden schwedischen Teams gegenüber. Nacka Hi konnte seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen und Schlug Eskilstuna mit 4:1. Wir beendeten das Turnier schlussendlich auf dem 9. Rang.

Fazit:
Wie in jedem Turnier haben wir am Anfang unglaublich Mühe zu unserem Spiel zu finden. Da wir so wenige Ernstkämpfe auf diesem Niveau auf dem Grossfeld bestreiten, dauert es immer zu lange bis wir die Abstimmung im gefunden haben. Je länger das Turnier dauert umso besser finden wir uns zurecht. Wir können durchaus zufrieden sein. Ausser dem ersten Spiel konnten wir immer mithalten. In Stock-/Ball Handling, Passqualität und Schusstechnik gibt es aber noch Grosse Baustellen beim Team Switzerland.
Schon in gut einem Monat in Breda haben wir weitere Gelegenheit auf höchstem Niveau ein Turnier zu bestreiten. Die Paragames in Holland stehen dort an.
Vielen Dank an alle Spieler und Begleiter, es war trotz der Hitze wieder eine schöne und lustige Zeit in Prag. Danke auch an die daheimgebliebenen für die moralische und whatsappige Unterstützung.